Was deine Haut berührt, wird ein Teil von dir. An diesem (Werbe-)Spruch ist viel Wahres dran. Dabei berührt kaum etwas unseren Körper so häufig und direkt wie Kosmetik und Hautpflege. Deshalb sollten wir uns gut überlegen, was wir an unsere Haut lassen wollen, und was nicht. Mikroplastik gehört aus unserer Sicht definitiv nicht dazu.
Doch woran erkennt man Mikroplastik, also jene Kunststoffpartikel mit weniger als fünf Millimeter Durchmesser in Kosmetik? Wir von TOBS klären auf und geben konkrete Tipps für nachhaltige Alternativen.
Woher kommt Mikroplastik eigentlich?
Allein in Deutschland gelangen Forschern vom Fraunhofer-Institut zufolge pro Jahr rund 330.000 Tonnen Mikroplastik in die Umwelt, also in unsere Böden, Flüsse und Seen. Der größte Verursacher (rund ein Drittel) ist demnach der Abrieb von Autoreifen, insbesondere von Pkw: Regen spült den Reifenabrieb nicht nur in die Kanalisation, sondern nahezu überall hin. Denn auch über den Klärschlamm bei der Abwasserentsorgung gelangt Mikroplastik wieder in die Umwelt.
Weitere Verursacher auf der Top-10-Liste sind die Freisetzung bei der Abfallversorgung, der Abrieb von Kunststoffverpackungen oder der Fasereabrieb bei der Textilwäsche. Im Vergleich dazu fällt der Fraunhofer-Studie zufolge das Mikroplastik aus der Kosmetik bei der Gesamtmenge kaum ins Gewicht - Sogar der Abrieb unserer Sneaker-Sohlen sorgt mehr Mikroplastik in der Umwelt.
Warum also gerade dort darauf verzichten? Ganz einfach: Weil es neben der Umwelt auch um unsere Gesundheit geht - und wir Mikroplastik nirgendwo sonst so nah an unsere Haut lassen. Und weil wir es gerade hier so einfach vermeiden können.
Oberste Regel: genau hinsehen!
Viele setzen bei ihrer Kleidung schon längst auf nachhaltige Naturstoffe, wie zum Beispiel Bio-Baum- und Merinowolle, oder kaufen zertifizierte Eco-Labels. Das ist gut und wichtig, denn jeder kleine Schritt zählt. Bei der Kosmetik aber sind wir häufig nicht so konsequent: Die Werbung großer Beauty-Konzerne ist mitunter so verlockend, dass wir eher auf die Erfolgsversprechen von jugendlicher und faltenfreier Haut als auf die Inhaltsstoffe setzen.
Das Problem: Oft wissen wir gar nicht, hinter welchen Begriffen sich Mikroplastik genau verbirgt. Die Liste der bedenklichen Inhaltsstoffe ist dabei häufig ebenso lang wie deren Bezeichnungen selbst.
Geheimtipp gegen Mikroplastik: der App-Check
Nur wer hat die Zeit und Muße, bei jedem neuen Produkt die komplette Liste durchzugehen? Abhilfe schaffen hier praktische und meist auch kostenlose Smartphone-Apps wie zum Beispiel CodeCheck. Damit scannt man einfach den Barcode eines Produkts und bekommt augenblicklich und sehr übersichtlich die bedenklichen Inhaltsstoffe angezeigt. Besonders smart: Zusätzlich schlägt die App auch nachhaltigere Alternativ-Produkte vor.
Was bewirkt Mikroplastik in Kosmetik?
Wer aber kam eigentlich auf die absurde Idee, Mikroplastik in Pflegeprodukte zu mischen? Schließlich klingt es doch zunächst ziemlich paradox, solche Inhaltsstoffe zu verwenden. Doch die Mini-Kunststoffteilchen erfüllen durchaus ihren Zweck: Im Duschgel sorgen sie für den Peeling-Effekt, im Lippenstift für eine bessere Konsistenz, in der Handcreme für Geschmeidigkeit und bei Shampoo und Spülung für bessere Kämmbarkeit. Wie das? Ganz einfach, indem sich das Mikroplastik wie ein Film auf die Haut und um die einzelnen Haare legt.
Genau betrachtet ist der Einsatz von Kunststoff zwar nicht schön, aber im Hinblick auf den Beauty-Effekt zunächst sehr wirkungsvoll. Der Grund, weshalb Firmen Mikroplastik verwenden, ist naheliegend: es ist günstiger als ein vergleichbares Naturprodukt zu verwenden, das denselben Effekt bringt. Dabei sollte es uns unsere Umwelt und vor allem auch unsere eigene Gesundheit wert sein, für nachhaltige Kosmetik etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, oder?!
„Zertifizierte Naturkosmetik“ ist ein verlässliches Siegel für plastikfreie Beauty- und Pflegeprodukte, die bei den Inhaltsstoffen auf rein natürliche und umweltfreundliche Alternativen setzen. Darum sagen wir von TOBS: Ein Hoch auf alle Bio-Pioniere und Naturwertschätze(r)!
Mikroplastik im Kleingedruckten: die häufigsten Bezeichnungen
Wer schnell wissen möchte, ob ein Pflegeprodukt Mikroplastik enthält, ohne eine App nutzen zu müssen, kann auch einen Blick auf die sogenannte INCI-Liste werfen. Darin müssen die einzelnen Kunststoffe aufgeführt sein. Die häufigsten Inhaltsstoffe, die als Mikroplastik gelten, sind:
- Acrylate Copolymer (AC)
- Acrylate Crosspolymer (ACS)
- Dimethiconol
- Methicone
- Polyamide (PA, Nylon)
- Polyacrylate (PA)
- Polymethylmetacrylate (PMMA)
- Polyquaternium (PQ)
- Polyethylene (PE)
- Polyethyleneglycol (PEG)
- Polyethyleneterephtalate (PET)
- Polypropylene (PP)
- Polypropyleneglycol (PPG)
- Polystyrene (PS)
- Polyurethane (PUR)
- Siloxane
Frei von Mikroplastik: nachhaltige Alternativen für wirksame Pflege
Ob Peeling-Effekt, bessere Konsistenz, Geschmeidigkeit oder leichte Kämmbarkeit: TOBS bietet natürliche Pflege, genau mit diesen Beispielen. Hier ein paar unserer Favoriten:
Refining Cleanser von ESSE: Sanft schäumendes Reinigungspeeling mit Tonerde.
Lippenstifte von Kjaer Weis: für wahnsinnig samt-weiche Lippen in leuchtenden Farben. Mit Jojobaöl und Weinrosensamen-Öl.
Moisture Melt Hand Cream von Amala : reichhaltig, zieht rasch ein und pflegt intensiv. Mit Nachtkerzenöl, Jojobaöl und Süßmandelöl.
Lindengloss Conditioner von Less Is More: Glättet, verleiht Glanz und verbessert die Kämmbarkeit. Mit Weizemkeimöl und Soja-Lecithin.