Ostern ist für viele Reisezeit. Ein letztes Mal Skifahren auf dem Gletscher – bevor die Skier bis zur nächsten Saison im Keller verräumt werden. Vielleicht geht es aber auch gerade noch rechtzeitig zur Kirschblüte nach Japan, zum Sonne tanken auf die Balearen, nach Dubai bevor die Hitze dort fast unerträglich wird, oder es wird einfach auf dem heimischen Balkon angegrillt.
Fest steht: Der Frühlingsbeginn bedeutet nicht nur, dass uns das Reisefieber packt, er stellt auch für unsere Haut einige besondere Herausforderungen dar.
Die vier größten – und wie wir sie am besten meistern – haben wir hier mal zusammengestellt: Woher kommt zum Beispiel die lästige Mallorca-Akne? Was versteht man unter der Stewardessenkrankheit, und wie kriegt man beides am besten in den Griff? Hier kommt der TOBS-Guide „Ferien für die Haut“.
1. Sonnenschutz nicht nur im Hochsommer
Nach den langen, dunklen Wintermonaten ist unsere Haut extrem empfindlich geworden. Gleichzeitig sehnen wir uns mehr denn je nach einem ausgiebigen Sonnenbad. Jede mögliche Minute in der Mittagspause oder nach Feierabend schieben wir die Ärmel hoch und versuchen, so viel Licht und Wärme wie möglich zu tanken. Eigentlich auch ein völlig richtiger und wichtiger Instinkt, denn der Körper braucht das Sonnenlicht, um das lebenswichtige Vitamin D produzieren zu können.
Doch genügen - je nach Hauttyp - an einem wolkenlosen Tag bereits zehn bis 15 Minuten. Danach aber droht schon der erste Sonnenbrand, und langfristig leider irreparable Hautschäden sowie frühzeitige Hautalterung. Grundsätzlich ist daher eine Tagespflege mit Lichtschutzfaktor 15 fast unerlässlich. Bei längeren Sonnenbädern unbedingt eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 oder mehr auftragen. So lässt sich der wunderbare Vorgeschmack auf den Sommer ganz ohne Risiko genießen.
2. Mehr Feuchtigkeit als Fett
Viele Sonnencremes hinterlassen leider einen unangenehm fettigen, oft auch klebrigen, Film auf der Haut. Zum Glück gibt es inzwischen tolle Alternativen, die auch für sensible Haut geeignet sind, trotzdem ausreichend Feuchtigkeit spenden und zudem teilweise sogar noch mattieren. Wichtig trotzdem: Die Sonnencreme am Abend gründlich entfernen. Denn die Kombination aus Sonnenschutz, Schweiß und Hitze bereitet der Haut oft Probleme, von leichten Unreinheiten bis zur sogenannten Mallorca-Akne mit zum Teil stark juckendem Ausschlag und Pusteln.
Dermatologen vermuten, dass die Mallorca-Akne durch das Zusammenwirkung der UV-Strahlen und Bestandteilen von fetthaltigen Sonnenschutzmitteln entsteht. Daher sollten Sonnen-Lotions oder -Cremes möglichst wenig Fett und Emulgatoren beinhalten. Zudem können Duftstoffe bei empfindlicher Haut zu Reizungen führen. Klar ist auch: Die pralle Mittagshitze sollte man unbedingt meiden.
Am Abend kann es helfen, nach der Reinigung eine feuchtigkeitsspendende Maske und anschließend ein Feuchtigkeitsserum unter der gewohnten Nachtpflege aufzutragen. Während Kälte der Haut Feuchtigkeit entzieht und diese deshalb im Winter deutlich mehr Fett benötigt, kommen wir im Sommer meist mit einer leichteren Pflege aus. Der Grund: Wir schwitzen mehr und die Talgdrüsen sind aktiver.
3. Reisezeit = Stewardessenkrankheit
Manchmal kommt man allerdings vom Regen in die Traufe. Da meint man es besonders gut mit seiner Haut und wundert sich, warum sie auf einmal zu Unreinheiten neigt. Es bilden sich – meist um den Mund – Hautrötungen mit zum Teil kleinen Bläschen. Der Hautausschlag kann aber auch an der Stirn, um die Nase oder die Augen herum auftreten. Diese sogenannte Mundrose (periorale Dermatitis) ist eine relativ verbreitete, nicht ansteckende Hautkrankheit, die meist durch zu viel Pflege hervorgerufen wird.
Gerade auf langen Flugreisen will man seine Haut mit viel Feuchtigkeit versorgen und nach der Zeit im Flieger eben auch besonders gründlich reinigen. Flugbegleiterinnen sind von der Mundrose besonders häufig betroffen und gaben der Hauterkrankung ihren umgangssprachlichen Namen: Stewardessenkrankheit. Um sie zu bekämpfen, brachten viele Flugbegleiterinnen sich kortisonhaltige Cremes aus den USA mit. Allerdings kann sich die periorale Dermatitis durch falsch angewandtes Kortison verschlechtern.
Stattdessen empfehlen Dermatologen bei einer Mundrose deshalb, lieber sämtliche Kosmetikprodukte für eine Weile abzusetzen. Allenfalls einzelne, gut verträgliche Hautpflegemittel sollten nach ärztlicher Anleitung weiterhin angewendet werden. In den meisten Fällen mindern sich die Beschwerden schon nach kurzer Zeit.
4. Nicht nur die Urlaubsflieger fliegen…
Die Augen tränen und jucken fast unerträglich. Häufig sind auch Nase, Rachen und sogar Ohren von dem starken Juckreiz betroffen, dazu kommt häufig ein lästiger Fließschnupfen. Ganz klar: Die Pollen-Hochsaison hat begonnen und damit auch die Heuschnupfenzeit. Meist geht es schon sehr früh im Jahr los mit den Pollen von Hasel und Erle. Kurz darauf blühen auch Pappel, Weide, Birke und Ulme. Im Sommer folgen dann Gräser und Roggen – und damit die Pollen mit dem höchsten Allergie-Potenzial.
Gerade in Haaren und Kleidung verfangen sich zahlreiche Pollen. Daher sollte man jeden Abend die Haare waschen und die Straßenkleidung am besten erst gar nicht mit ins Schlafzimmer nehmen. Auch die Bettwäsche und Handtücher sollten während der nächsten Monate häufiger gewechselt werden. Ratsam ist es außerdem, ein engmaschiges Pollennetz vor den Fenstern und Balkontüren anzubringen und zur richtigen Zeit zu lüften. Auf dem Land ist die beste Zeit dafür am Abend, in der Stadt dagegen morgens.
Ein kleiner Trost für alle Betroffenen: Zum Glück gibt es inzwischen zahlreiche Kosmetikprodukte, vor allem auch Mascara und Lidschatten, die auch eine Heuschnupfen-Attacke überstehen. So lassen sich Schniefnase und verquollene Augen wenigstens kaschieren und man fühlt sich – beim Blick in den Spiegel – tatsächlich ein bisschen besser.
Nach den vielen Tränen und dem ständigen Reiben freut sich die empfindliche Augenpartie über besonders viel Aufmerksamkeit. Hier können feuchtigkeitsspendende Augen-Pads, -Masken oder eine spezielle Augencreme Abhilfe schaffen. Im Kühlschrank aufbewahrt sorgt sie zudem für einen angenehmen Kühleffekt.
Autorin: Pia In der Smitten
