Ist Kaffee jetzt gesund oder eher nicht? Und wenn ja, wie viele Tassen am Tag dürfen es sein? Ist Espresso magenschonender als herkömmlicher Filterkaffee? Und was macht eigentlich Koffein in unserer Kosmetik? Weil vor Kurzem internationaler Tag des Kaffees war, räumen wir mit den gängigen Mythen auf und verraten ein paar kleine Kaffee-Hacks.
Schätzungen zufolge werden pro Tag 2,25 Milliarden Tassen Kaffee weltweit getrunken. Eine stattliche Versuchspersonengruppe! Dennoch ist es schwierig, valide Aussagen über die Auswirkungen des Kaffeekonsums zu treffen. Warum? Ein Beispiel: Kranke Menschen meiden Kaffee häufig. Daraus lässt sich aber keinesfalls der Rückschluss ziehen, dass Menschen, die wenig Kaffee trinken, eher krank werden oder sterben früher. Anderes Beispiel: Exzessive Kaffeetrinker sind häufig auch Raucher. Aber verursacht zu viel Koffein Krebs? Eher liegt es wohl an den Zigaretten.
Bis zu drei Tassen pro Tag
Insgesamt aber kommen fast alle Studien zu dem Schluss, dass Kaffee in Maßen eine positive Wirkung auf den Körper haben kann – wenn man drei Tassen täglich nicht überschreitet. Der internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) zufolge haben Kaffeetrinker ein geringeres Risiko an Krankheiten zu sterben, die mit dem Kreislauf oder dem Verdauungstrakt zusammenhängen. Zudem konnten sie bessere Leberwerte und ein besseres Immunsystem feststellen.
Widerlegt ist inzwischen der Mythos, dass Kaffee für eine Negativbilanz in unserem Flüssigkeitshaushalt führt. Die Mengen an Wasser, die man mit jeder Tasse zu sich nimmt, sind genauso gut, wie pures Wasser oder Tee. Und auch der häufige Weg zur Toilette hat weniger damit zu tun, dass Koffein angeblich harntreibend wirkt, als vielmehr damit, dass Kaffee bei vielen die Verdauung ankurbelt.
Der kleine Italiener hat die Nase vorn
Macht es tatsächlich einen Unterschied, ob ich Filterkaffee oder Espresso trinke? Allerdings, sagt Ernährungsexpertin Birthe Wulf. In ihrem Food-Blog auf Edeka.de erklärt sie warum: Espresso enthält weniger Säure und Koffein als Filterkaffee, da die Bohnen im Allgemeinen länger geröstet werden. Außerdem werden für Filterkaffee meist Robusta-Bohnen genutzt, die rund doppelt so viel Koffein enthalten, wie die, für den Espresso am häufigsten genutzte, Arabica-Bohne. In dieser Hinsicht kann er für Menschen mit einem empfindlichen Magen oder Herz-Kreislauf-Problemen die gesündere Alternative sein.
Wachmacher für Haut & Haar
Koffein hilft uns nicht nur im Getränk morgens besser in die Gänge zu kommen, es gilt auch als wahres Aufputschmittel in der Kosmetik. Im Shampoo hilft es, vorzeitigen Haarausfall zu stoppen, in Augen- und Gesichtscreme wirkt es glättend und abschwellend und bei Cellulitis kann es helfen, die ungeliebten Dellen zu mindern. Tatsächlich regt Koffein den Zellstoffwechsel an, die Haut sieht dadurch frischer und rosiger aus. Zudem machen die Antioxidantien im Kaffee freie Radikale unschädlich, die als Hauptverursacher von frühzeitiger Hautalterung gelten.
Neben Kosmetikprodukten, die diese Wirkung nutzen, kann man sich aus Kaffeepulver und Olivenöl, Jojobaöl oder Honig ganz einfach selbst ein Peeling anrühren und damit Gesicht und Körper gründlich einreiben. Ein weiterer Kaffee-Beauty-Hack: Etwas Shampoo oder Conditioner mit einer Handvoll Kaffeesatz mischen und sanft in den Haaransatz einarbeiten. Das stimuliert die Durchblutung der Kopfhaut.
Auch noch gut zu wissen…
Laut einer Studie der Universität Bochum nehmen wir mehr positive Begriffe beim Zeitunglesen wahr, wenn wir vorher eine Tasse Kaffee getrunken haben. Eine wissenschaftliche Untersuchung der US-Uni Yale fand außerdem heraus, dass wir warmherziger über uns und andere urteilen, wenn wir eine gewisse Dosis Koffein intus haben. Wenn das kein wunderbarer Grund ist, morgen früh wieder unseren Espresso, Latte Macchiato, Filterkaffee, Cold Brew, Flat White oder Frapuccino zu genießen, oder?! In diesem Sinne:
Autorin: Pia In der Smitten
