Ja, ich habe eine empfindliche und sehr sensible Haut. Das musste ich mir vor einigen Jahren eingestehen. Meistens habe ich versucht, die Spinnereien meiner Epidermis einfach nur zu überschminken und mit herkömmlicher Kosmetik in den Griff zu bekommen. Doch all die Versprechen der Hersteller wurden bei mir nie wahr. Selbst teure Brands waren nicht wirklich erfolgreich bei mir.
Warum habe ich also so empfindliche Haut?
Wenn ich so zurückblicke, muss ich zugeben, dass ich wohl viel zu viel geschmiert, geölt und eingecremt habe. Gerade weil meine Haut oft gerötet und trocken war, dachte ich, viel hilft viel. Da aber keine Besserung in Sicht war, begann ich, mich wirklich intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Ich vereinbarte einen Termin bei einem Organic-Spa. Mein Hunger nach Informationen musste gestillt werden. Die Kosmetikerin analysierte genau meine Haut und fragte mich nach meinen Pflegegewohnheiten. Da war ziemlich schnell klar, von allem zu viel. Zu viel Seren, Cremes und Öle. Mit zu viel Inhaltsstoffen. Quasi Gift für meine Haut. Denn immer noch kämpfte ich mit trockener, schuppiger und oft entzündeter Haut, weil sie im Grunde alles los werden wollte was ich da so drauf schmierte. Warum musste ich auch so eine Zicke als Gesichtshaut abbekommen? Aber gut, ich musste handeln.
Empfindliche und trockene Haut stehen in direkter Verbindung miteinander
Bei empfindlicher Haut ist der transepidermale Wasserverlust oft erhöht. Die Wasserbindungskapazität ist verringert und der pH-Wert der Haut kommt aus dem Gleichgewicht. Zudem ist die oberste Hautschicht besonders dünn und dadurch angreifbarer. Die möglichen Ursachen für sensible Haut sind sicherlich in erster Linie genetisch bedingt. Aber auch Alter, Sonne, Stress, Allergien und übermäßiger Gebrauch von Kosmetika mit Duft- und Konservierungsmitteln spielen ein große Rolle.
Gegen mein Alter kann ich nichts machen, aber die anderen Faktoren lassen sich doch ändern - so war mein Gedankengang. Also, erst einmal ab ins Bad und auf meinen Tuben und Tiegeln nachlesen, was so drin ist.
Was es da so zu lesen gab, war fast wie ein kleiner Roman. Ein Roman in einer anderen Sprache, denn die vielen kleingedruckten Worte, die da standen, las ich alle zum ersten Mal. Bis auf das Wörtchen "Water", das bei den meisten Produkten an erster Stelle auftrat. Ich musste mich sortieren. Ich schmiere also Wasser und unaussprechliche Substanzen, die nicht mal schön klingen, auf meine Haut, damit selbige nicht mehr so mimosenhaft reagiert. So, so. Aha. Was also tun?
Empfindliche Haut reagiert sehr schnell auf "zu viel"
Ziel ist es, die Haut zu beruhigen und die natürliche Schutzbarriere dauerhaft zu stärken. Zuviel Inhaltsstoffe reizen die Haut und überfordern sie. Je kürzer also die Liste der Inhaltsstoffe, desto besser. Aloe Vera beruhigt die Haut und spendet Feuchtigkeit, Meisterwutz-Extrakt hilft der Haut, ihre Gesundheit wiederherzustellen und bringt sie in ein gesundes pH-Gleichgewicht. Genauso wie der Balancing Toner von Grown Alchemist: Der darin enthaltene Kamillenextrakt lindert Reizungen und beruhigt gestresste Haut.
Das Wichtigste bei mir: intensive Feuchtigkeit
Am wichtigsten für meine Haut aber waren Produkte, die intensive Feuchtigkeit spenden. Und da habe ich einen absolutes Lieblingsprodukt: Die London Mask von TWELVE Beauty. Das mag zwar jetzt sehr nach Werbung klingen, aber ich bin von dem Produkt wirklich überzeugt.
Was steckt da also drin? Kaolin: feinste weiße Tonerde zur Tiefenreinigung. Allantoin: lindert Hautreizungen und hilft beim Regenerieren. Vitamin B5: verbessert die Fähigkeit der Haut zur Bindung von Wasser. Reisstärke baut einen schützenden Film auf. Gurkenextrakt beruhigt und erfrischt die Haut. Malvenblüte spendet Feuchtigkeit und lindert Reizungen. Ich habe mir diese Maske gegönnt - und es nicht eine Sekunde bereut.
Weniger ist mehr - ganz im Sinne der Naturkosmetik
Naturkosmetikprodukte verzichten bei empfindlicher und sensibler Haut auf alles, was die Haut unnötig belastet oder irritiert. Die Hersteller verwenden natürliche, hochreine und sehr ausgewählte Inhaltsstoffe. Und davon ist eben nicht zu viel in einem Tiegel. Was man auch noch wissen sollte - und das ist mir wichtig, weiterzugeben: Wenn man sich für Naturkosmetik entscheidet, sollte man dieser auch eine gewisse Zeit geben, sich umzugewöhnen. Denn wenn man immer konventionelle Kosmetik verwendet hat, kann es zu einem "Detox-Effekt" kommen: Die Haut befreit sich erst einmal von dem "alten Kleister" und kann in dieser Zeit anderes reagieren. Mein Tipp: durchhalten, denn es lohnt sich wirklich! Dieser Effekt tritt auch nicht bei jedem auf, und oft nur sehr kurz oder kaum sichtbar. Meine Haut hat es mir auf jeden Fall gedankt, und ich brauche seither nicht mehr als ein bisschen Mascara,um in den Tag zu starten.
Lasst mich wissen, wie es euch geht! Miriam